Schon gehört, am 25. Mai 2018 tritt die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, in Kraft. Das heißt, auch für private Webseiten gibt es einiges zu beachten. Ein wichtiger Teil davon ist natürlich des Analyse Tool von Google, Google Analytics, das bei zahlreichen Webseiten zum Einsatz kommt.
In diesem Artikel zeige ich euch wie ihr ganz einfach Google Analytics ohne spezielle Programmier-Kenntnisse in eure WordPress Webseite einbaut und DSGVO konform verwendet.
Checkt aufjedenfall meine anderen Blogartikel ab: WordPress Kontaktformular und Kommentarfunktion DSGVO konform einbauen und Google Fonts DSGVO konform verwenden.
Wichtig: Diesen Artikel habe ich im März 2018 geschrieben, es kann also sein, dass der Artikel nicht mehr aktuell ist wenn Ihr ihn lest. Ich versuche natürlich Updates hier zu aktualisieren.
Achtung: Dieser Blogbeitrag ist keine Rechtsberatung! Im Rahmen meiner Arbeit als Blogger und WordPress-Dienstleister habe ich mich zwar intensiv mit der DSGVO beschäftigt, ich bin jedoch weder Jurist noch Datenschutz-Experte. Dementsprechend kann ich für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der von mir bereitgestellten Inhalte keine Haftung übernehmen.
DSGVO? Was ist das? Das betrifft mich doch gar nicht?
Die Datenschutzgrundverordnung wird eingeführt um das Datenschutzrecht innerhalb der EU zu vereinheitlichen. Das gilt auch für Unternehmen außerhalb der EU, sollten diese Daten von Personen aus der EU verarbeiten. Hauptsächlich regelt es den Umgang mit personenbezogene Daten und deren Speicherung.
Leider betrifft diese Verordnung nicht nur Unternehmen. Nein, auch private Webseiten sind betroffen, da auch Cookies, wie sie bei Google Analytics verwendet werden, personenbezogene Daten sind.
WICHTIG: Am 25. Mai 2016 trat die DSGVO in Kraft.
ABER: Die EU-Mitgliedstaaten müssen die Datenschutzgrundverordnung erst ab dem 25. Mai 2018 anwenden.
#1 Google Konto & Tracking-Code
Um Analytics verwenden zu können benötigt Ihr zu allererst ein Google Konto bzw. einen Analytics Account. Ihr könnt diesen hier erstellen: Analytics
Nachdem Ihr den Analytics Account erstellt und euch eingeloggt habt, klickt unten links auf das Zahnrad und dann auf „Neues Konto erstellen“. Danach gebt ihr den Namen des Kontos ein und den Webseiten Namen. Der Link zur Website muss auch eingetragen werden. Wählt als nächstes die Branche der Webseite und die Zeitzone in der die Seite betrieben wird.
Bei den Einstellungen für die Datenfreigabe könnt ihr nach belieben die Häkchen setzen.
Als letzten Schritt klickt Ihr auf den Button „Tracking-ID-abrufen“ und erhaltet somit euren Tracking-Code.
#2 DSGVO – Auftragsdatenverarbeitung
Klingt schlimmer als es ist. Kurz gesagt, jeder der Analytics verwendet, muss mit Google einen Vertrag zur Datenverarbeitung abschließen. Früher ging das nur schriftlich. Mittlerweile kann das aber elektronisch gemacht werden bzw. ist es mittlerweile schon automatisch aktiviert sobald ihr einen Tracking Code generiert.
Um trotzdem sicher zu gehen, könnt Ihr natürlich überprüfen ob der Vertrag abgeschlossen wurde. Geht dazu wieder in eurem Konto auf das Zahnrad links unten, dann auf Kontoeinstellungen. Hier findet ihr im unteren Teil den Zusatz zur Datenverarbeitung und den Hinweis wann ihr dem Vertrag zugestimmt habt.
#3 Analytics auf der Seite einbauen
Um das umfangreiche Analyse-Tool von Google auf eurer WordPress Seite einzubauen würde ich euch das Plugin „Monster Insights“ vorschlagen. Ihr könnt es hier herunterladen oder direkt im Backend unter Plugins installieren.
Nach der Installation klickt ihr im Menü auf den Punkt „Insights“ und „Settings“. Hier müsst ihr euch dann mit eurem vorher angelegten Google Konto einloggen und die Website auswählen die ihr hier verknüpfen wollt.
#4 DSGVO – IP-Adresse anonymisieren
In den Einstellungen von Monster Insights könnt ihr im zweiten Reiter mit dem Namen „Tracking“ auf den Punkt „Demographics“ klicken. Setzt hier unbedingt das Häkchen bei „Anonymize IP adresses“. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der neuen Datenschutzgrundverordnung.
#5 DSGVO – Opt-Out Cookie Plugin
Der Benutzer hat laut Datenschutz das Recht, dem Tracking seiner Daten zu widersprechen. Dies erfolgt über ein Opt-Out Cookie. Ladet euch ganz einfach das Plugin „Google Analytics Opt-Out“ von WP-Buddy herunter.
Nach der Installation solltet Ihr unter Einstellungen das Plugin finden. Setzt hier das Häkchen bei dem Punkt „Einstellungen von Monster-Insights übernehmen“. Ich verwende diese beiden Plugins gerne, weil sie miteinander super kompatibel sind.
Bei Schritt #7 müssen wir dann noch den Opt-Out Cookie Link setzen, für den wir das gerade eben installierte Plugin benötigen.
#6 DSGVO – Datenschutzerklärung
In der Datenschutzerklärung müssen einige wichtige Informationen angeführt werden. Wichtig ist zum Beispiel der Hinweis, dass die IP-Adresse anonymisiert wird, sowie der Hinweis zum Opt-Out und vielen anderen Sachen.
Hinweis zur Nutzungsberechtigung: Ich poste euch hier unsere Datenschutzerklärung und ihr könnt diese auch gerne übernehmen. Über eine Verlinkung als Dankeschön würde ich mich aufjedenfall freuen: Hinweis zu Google Analytics nach dem Muster von Webagentur Lumelab.
Hinweis zur Haftung: Wir haben das Muster mit bestem Wissen erstellt, können dafür jedoch keine Haftung übernehmen. Jede Datenschutzerklärung benötigt eine Prüfung im Einzelfall durch einen Rechtsanwalt.
#7 DSGVO – Opt-Out Funktion
In die in Schritt #6 gezeigte Datenschutzerklärung muss nun noch die Opt-Out Cookie Funktion, die durch das Plugin generiert wurde, eingebaut werden. Folgendes Code-Snippet bzw. Shortcode, wie es in WordPress genannt wird, muss an die spezielle Stelle eingefügt werden:
[google_analytics_optout]Google Analytics deaktiveren[/google_analytics_optout]
Im Absatz: „Alternativ können Sie die Erfassung durch Google Analytics innerhalb dieser Website verhindern, indem Sie auf folgenden Link klicken: Google Analytics deaktivieren“, muss der Teil „Google Analytics deaktivieren“ mit dem Shortcode ersetzt werden.
#8 Zusammenfassung
Super. Geschafft! Wenn Ihr alle Punkte so abgearbeitet habt, dann besitzt eure Website Google Analytics das zum jetzigen Stand auch DSGVO sicher ist. Hier nochmal alle wichtigen Punkte die für das Datenschutzgesetz wichtig sind.
- Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung
- IP-Adresse anonymisieren
- Opt-Out Cookie für mobile Nutzung
- Datenschutzerklärung mit Hinweisen und Opt-Out Plugin für Desktop
#9 Schlussworte
Ich hoffe ich konnte euch mit dem Beitrag helfen. Sollten noch Fragen auftauchen könnt Ihr gerne einen Kommentar hinterlassen oder einfach ein Mail schicken. Ich freue mich auf Eure Nachrichten.
Frohes analysieren und liebe Grüße,
– Stefan
4 Kommentare zu „Google Analytics für Anfänger“
Hallo Stefan, danke für diesen Beitrag, ist mir echt ne große Hilfe, top!
besten dank für deine Hilfe!
Viele Grüße,
Verena
Hi Verena, danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass ich helfen konnte.
Liebe Grüße,
Stefan
Hallo Stefan, danke für deine Hilfe…ich hatte schon eine Plugins für GA installiert, habe mich jetzt aber an deinen Plan gehalten…meine Frage nun: Was tue ich mit all die anderen Plugins? Lassen, deaktivieren oder löschen? Konkret geht es um folgende: Google Analytics Dashboard for WP (GADWP), Google Tag Manager for WordPress, SMNTCS Google Webmaster Tools…..das einzige Analyse-Tool, das ich in Verwendung habe ist Google Analytics…vielen Dank. Liebe Grüße, Anita
Hallo Anita, danke für dein Feedback. Freut mich wenn ich helfen konnte.
Zu deiner Frage: Google Tag Manager solltest du ohne Probleme nutzen können wenn du alle Schritte für GA befolgt hast. Die Webmaster Tools heißen jetzt soviel ich weiß Search Console, und die solltest du auch nutzen können.
Das GA Dashboard nutze ich nicht und kann es daher nicht genau sagen. Ich schätze mal durch die Verknüpfung zu Google werden ja nur Daten zwischen deiner Seite und Google übertragen. Da du mit Google den Vertrag abgeschlossen hast, in deiner Datenschutzerklärung alle wichtigen Hinweise stehen und du dem Benutzer die Option zum Opt-out bietest, kannst du auch dieses Plugin nutzen. Bitte beachte, dass ich kein Rechtsanwalt bin und wenn du dir zu 100% sicher sein willst, lass dies überprüfen oder deaktivere die Plugins.
Liebe Grüße,
Stefan